Der Dialog mit dem Islam

Afrikamissionare - Weisse Väter und Begegnung mit dem Islam
Gegründet in Algier, Nordafrika, 1868, war eine der ersten Aufgaben der jungen Gemeinschaft der Afrikamissionare die Begegnung mit den Menschen vor Ort. Die Mehrheit der Einwohner Nordafrikas bekannten sich damals - wie heute - zum Islam. Das war nicht immer so.
Nordafrika war einst ein blühendes christliches Gebiet. Große Heilige und Kirchenlehrer lebten dort, zum Beispiel die heiligen Felicitas und Perpetua, der heilige Augustinus.
Ab 670 überrollten arabische Eroberer mit ihren Heeren zuerst die Dörfer, später auch die Städte. Die Araber brachten den Islam.

Begegnung mit dem Islam in Deutschland:
Köln: ÖKNI (ökumenische Kontaktstelle für Nichtchristen)
Jetzt umbenannt in Referat für den interreligiösen Dialog
1974 gegründet als Einrichtung der katholischen Kirche für einen Dialog mit Nichtchristen. Inzwischen ist die Stelle umbenannt in "Referat für interreligiösen Dialog"(REFIDI). Verantwortlicher Träger ist die Erzdiözese.
Die Weissen Väter sollten im Auftrag von Kardinal Höffner die geistigen und geistlichen Kontakte mit Nichtchristen aufbauen. Pater Werner Wanzura übernahm die Leitung der ÖKNI.
Kontaktpersonen waren vor allem Moslems und hauptsächlich Türken. Die Hauptaufgabe war das Bemühen um gegenseitiges Verständnis und Frieden zwischen Christen und Moslems. Kurse, Hausbesuche, Gespräche, Gruppenbegegnungen und Informationen sollten die Brücken zueinander bauen. Zahlreiche soziale, wirtschaftliche, familiäre und persönliche Probleme verlangten und verlangen stets viel Aufmerksamkeit und Hilfe.
"Wenn auch bei der Arbeit der ÖKNI nicht immer messbare Erfolge sichtbar werden; wenn auch ständig Ziele und Wege unseres Handelns neu überdacht und in Frage gestellt werden müssen, so glauben wir doch, dass die ÖKNI einen wichtigen Beitrag für die Erfordernisse des Lebens in der heutigen Gesellschaft und in der Kirche leistet."

München: ÖKNI
1979 eröffnete die Erzdiözese München "ÖKNI" mit der Aufgabe Begegnungen zwischen Christen und Muslimen durch Vorträge, Informationen, Moscheebesuche und Gruppengespräche zu ermöglichen und zu fördern.
Pater Josef Moser WV war viele Jahre Leiter der ÖKNI München. Er arbeitet auch heute noch bei ielen Gelegenheiten mit der ÖKNI und widmet sich auch der Seelsorge vonArabisch sprechendenChristen..
Verantwortlicher Träger für die ÖKNI ist das Erzbischöfliche Ordinariat, Abteilung: 'Fremdsprachige Seelsorge'.

Frankfurt am Main: CIBEDO
1978 eröffnet die Provinzleitung auf Vorschlag von Weihbischof Angerhausen (Essen) eine Informations- und Dokumentationsstelle "Islam" zu eröffnen, um das Zusammenleben von Christen und Muslimen zu erleichtern.
"CIBEDO" Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle war der offizielle Name. Die Arbeit begann in Köln und wurde 1980 in das Haus der Weissen Väter nach Frankfurt verlegt.
Dokumentation umfasst die Sammlung und Auswertung von Zeitungen, Zeitschriften und Literatur über den Islam. Gebrauch machen davon Wissenschaftler, Journalisten, Studenten und Mitarbeiter kirchlicher und staatlicher Einrichtungen. Aus der Dokumentation entstand eine reiche Information in eigenen Veröffentlichungen wie 'CIBEDO- Dokumentation' und 'CIBEDO-Texte', später zusammengefasst in 'CIBEDO-Beitrag', und in Beiträgen für andere Zeitschriften, in Radio und Fernsehen.
Seit 1997 ist die Bischofskonferenz Träger von CIBEDO, die zur Kommission Weltkirche gehört.
Pater Hans Vöcking leitete den Aufbau von CIBEDO, kirchliche und islamische Autoritäten haben die Arbeit von CIBEDO anerkannt und gewürdigt. Bischof Lehmann brachte es auf die Kurzformel: "Es geht um Menschen, die bei uns wohnen!"

Letztes Update: 12.08.2016