Nachrichten aus der Missionsgesellschaft

Pater Ha-JO Lohre aus Geiselhaft entlassen

Ha-Jo Lohre

Pater Ha-Jo Lohre ist frei und in Deutschland angekommen.

Am Montag-Abend, 27. November 2023, bestätigte das Auswärtige Amt die Freilassung von Pater Hans-Joachim Lohre. Am 20. November 2022 wurde er in Mali entführt.

Nach mehr als einem Jahr in Gefangenschaft einer mutmaßlich islamistischen Gruppe kehrt der aus Hövelhof im Erzbistum Paderborn stammende Afrikamissionar aus Mali zurück in seine Heimat.

Seit mehr als 30 Jahre wirkt er in Mali und setzt sich dort für den christlich-islamischen Dialog ein. Pater Lohre unterrichtet am Institut für christlich-islamische Bildung in Bamako.
Wir wünschen ihm eine gute Zeit der Erholung im Kreis seiner Familie und seiner Mitbrüder in Deutschland.

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Foto: P. Hans-Michael Hürter M.Afr.

Bischof Martin Happe erhält Bundesverdienstkreuz

Happe und Botschafterin Hénin

Bischof Martin Happe hat mit Erreichen des 75. Lebensjahres beim Papst seinen Rücktritt eingereicht. Seit 1995 war der aus dem münsterländischen Sendenhorst stammende Afrikamissionar Bischof der Diözese Nouakchott, Mauretanien. Am 10. Februar 2024 hat der Papst seine Demission angenommen und einen Nachfolger für ihn ernannt. Neuer Bischof wird der bisherige Generalvikar des Bistums, Pfarrer Victor Ndione, 51, der aus Thiès im Senegal stammt.
Der Afrikamissionar und Bischof von Nouakchott, Martin Happe, bekam Ende 2023 vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland das Große Verdienstkreuz erster Klasse verliehen für sein Engagement und seinen jahrelangen Einsatz für die Menschen in Mali und Mauretanien.
In einer kleinen Feierstunde am 4. November 2023 gratulierte die deutsche Botschafterin in Mauretanien Isabel Hénin und überreichte Bischof Martin Happe die hohe Auszeichnung im Namen des Bundespräsidenten. Der Verdienstorden der Bundesrepublik ist die höchste Ehrung, mit der die Bundesrepublik Verdienste auf sozialem, geistigem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet auszeichnet.
Bischof Happe wurde für sein persönliches Engagement geehrt, mit dem er sich für den Dialog der Religionen und für ein friedliches Miteinander der Menschen in Westafrika einsetzt. Nach seiner Priesterweihe war er 22 Jahre als Missionar in Mali tätig. Kontakte mit der muslimischen Bevölkerung waren täglicher Teil seiner Pastoral. 1995 wurde er zum Bischof von Nouakchott in Mauretanien ernannt. Sein Bistum umfasst das ganze Land, dessen Bewohner fast ausschließlich Muslime sind. Er ist dort Hirte einer kleinen Herde von vielleicht 7000 Christen, die sich mit ihm in vielfältiger Weise für alle Menschen im Land einsetzen.

Pater Ngona Ngotsi zum Bischof von Wamba ernannt

Bischof von Wamba

Papst Franziskus hat am 17. Januar 2024 Pater Emmanuel Ngona Ngotsi zum neuen Bischof von Wamba in der Demokratischen Republik Kongo ernannt. Neben Bischof Willy Ngumbi in Goma, Bischof Jean-Christophore Amade in Kalemie und Bischof Placide Lubamba Ndjibu in Kasongo, ist er der vierte der einheimischen Afrikamissionare, der ein Bischofsamt in diesem von Krieg und Krisen geplagten Land übernimmt.
Geboren wurde Emmanuel Ngona am 1. Januar 1960 in Bambu-Mines. Er folgte der Berufung zum Afrikamissionar. Am 22. August 1990 wurde er in Fataki in DR Congo zum Priester geweiht.
Er arbeitete dann in der Seelsorge im Niger. Die Erfahrungen aus dieser Zeit flossen ein in seine Studien am Institut Catholique de Paris von 1996 bis 1999. Dort erwarb er ein Lizenziat im Fach Sozialwissenschaften und stützte sich in seiner Examensarbeit besonders auf seine Arbeit und Forschung im Niger. Danach kehrte Ngona Ngotsi wieder zurück in den Niger und wurde Pfarrer in Zinder. In den folgenden Jahren betraute man ihn mehr und mehr mit Leitungsaufgaben. 2004 nahm er als Delegierter für Westafrika am Generalkapitel der Weissen Väter in Rom teil. 2005 wurde er zum stellvertretenden Provinzial der Provinz der Afrikamissionare in Ouagadougou, Burkina Faso, ernannt. In seine Amtszeit fiel der Zusammenschluss mit der Provinz Mali zur französischsprachigen Ordensprovinz der Weissen Väter von Westafrika.
Kurzzeitig übernahm Ngona Ngotsi 2008 bis 2009 das Amt des Rektors für das Philosophische Institut in Ouagadougou. Doch dann wurde er zum Provinzial der Provinz Zentralafrika der Weissen Väter mit Sitz in Bukavu im Kongo ernannt. Im Generalkapitel 2010 wählten ihn die Delegierten in den Generalrat der Weissen Väter in Rom, dem er bis 2016 angehörte. 2017 wurde Ngona Ngotsi erneut Provinzial
Bis heute flammen im Osten der Demokratischen Republik Kongo immer wieder Kämpfe auf zwischen verschiedenen Gruppen von Rebellen, Milizen und Militär.

Entführt und wieder frei

Entführt und wieder frei

Am frühen Morgen des 24. August 2023 kam die erlösende Nachricht von Pater Dennis Dashong Pam, dem Provinzial der Afrikamissionare in Ghana und Nigeria, über die Medien: „Unsere Mitbrüder sind freigelassen worden, sie sind in einer Nachbarpfarrei angekommen und ich habe mit beiden gesprochen. Es geht ihnen gut.“
Drei Wochen vorher, in der Nacht vom 2. auf den 3. August hatten wenige Kilometer von der nigerianischen Hauptstadt Abuja entfernt, bewaffnete Männer das Pfarrhaus der katholischen Gemeinde Sankt Lukas in Gyedna angegriffen. Sie schossen mehrmals in die Luft, schlugen einen Besucher krankenhausreif und entführten zwei Afrikamissionare, den Pater Paul Sanogo aus Burkina Faso (im Bild links)und den Seminaristen Dominic Melchior Mahinini (im Bild rechts) aus Tansania. Zwei weitere Missionare konnten sich vor den Banditen verstecken.
Immer wieder wird aus Nigeria von ähnlichen Überfällen berichtet. Seit denAngriffen und Entführungen von Boko Haram im Jahr 2009 ist die Sicherheitslage im Lande prekär. Besonders Priester sind ein Ziel für Entführungen und Gelderpressung geworden.
Auch im Entführungsfall von Gyedna in der Diözese Minna stellten die Täter Forderungen. Pater Pam beschreibt die Verhandlungen als kompliziert. In seinem Dankschreiben nach der Freilassung erwähnt er besonders die Diözese Minna und andere Stellen, von denen Beistand, gute Beratung und Hilfe bei der Führung der Verhandlungen gekommen waren. Er dankte auch allen, die durch ihr Gebet und ihre Solidarität die Bemühungen um die Freilassung der Mitbrüder begleitet hatten.

Neue Erfahrungen für einen Missionar

Bonaventura Bwanakweri

„Im Jahr 2008 äußerte ich den Wunsch, Missionar zu werden, und kontaktierte die Afrikamissionare. Nach dem Noviziatsjahr wurde ich in die Mission nach Äthiopien ernannt“, berichtet Pater Bona. „Ich kam 2011 dort an und musste zunächst Amharisch und die Geez-Sprache lernen. Dann wurde ich nach Kombolcha gesandt, um ein neues Jugendzentrum (Selam Youth Centre) zu eröffnen. Von 2011 bis 2022 war ich dort. Es war eine fantastische Erfahrung, mit jungen Menschen zu arbeiten. Von 2016 bis 2022 war ich zusätzlich noch Oberer der Provinz der Afrikamissionare in Äthiopien, Jerusalem und Libanon.“(Im Bild bei einer religiösen Feier in Äthiopien)
Als sein Mandat in Äthiopien endete, nahm Pater Bona an einer dreimonatigen Fortbildung im Haus der Afrikamissionare in St. Anne in Jerusalem teil. In der Zeit dort erhielt er die Ernennung nach Karlsruhe.
Am 22. Februar 2023 kam er in Karlsruhe an. Wieder begann für ihn ein Sprachstudium. Jetzt lernt er Deutsch an der Sprachakademie in Karlsruhe. Er sagt: „Es ist eine andere Erfahrung, in Deutschland zu sein und zu arbeiten. Ich lerne neue Dinge und neue Wege, pastorale Arbeit zu leisten. Es gibt viele Unterschiede zu der Art und Weise, wie pastorale Arbeit in Afrika geleistet wird.“
Für einen Missionar in Deutschland ist es wichtig, den Kontext der deutschen Kirche zu verstehen. Sprache ist das erste Hilfsmittel und Pater Bona wird sein Sprachstudium fortsetzen, um die C1 Qualifikation zu erhalten, die für eine Mitarbeit in der Pastoral erforderlich ist. Danach wartet Arbeit mit Migranten und auch Mitarbeit in der Ortskirche auf ihn.__hbs