Die Europaprovinz der Afrikamissionare

Die Missionsgesellschaft der Weissen Väter ist 1868 in Nordafrika (Algier) gegründet worden. Der Gründer Kardinal Charles Allemand Lavigerie, ein französischer Baske, hat sehr bald die Notwendigkeit gesehen, auch Niederlassungen der Missionsgesellschaft auf dem europäischen Kontinent zu haben. In Nordafrika gab es nur eine Minderheit von Christen unter der Bevölkerung. Missionsberufe mussten auch von anderswo kommen. Nicht nur für Personal, auch für finanzielle Unterstützung war die Missionsgesellschaft auf die Hilfe der Christen in Europa und später in Amerika angewiesen.
Was die Afrikamissionare in Afrika oder sonstwo geleistet haben, ist nicht aus eignen finanziellen Quellen, sondern durch die großzügige Unterstützung der Christinnen und Christen in den "Heimatländern" der Missionare finanziert und getragen worden. Wichtiger als die finanzielle Unterstützung ist bis heute die Solidarität der christlichen Kirchen für das Werk der Afrikamissionare und die Kirche Afrikas, die sie mit aufbauen durften.
Die Zahl der Missionsberufe in Europa ist zurückgegangen, dafür kommen eine ganze Reihe junge Menschen aus anderen Kontinenten, besonders aus Afrika. (Länder Europas, aus denen Afrikamissionare kommen, sind auf der Karte orange eingefärbt.)
Seit dem 1. Juli 2008 sind die Länder Europas, in denen die Afrikamissionare tätig sind, zu einer einzigen europäischen Provinz zusammengefasst. Ihr erster Provinzial war Pater Detlef Bartsch. von 2008 bis Ende Juni 2011, Seit dem 1. Juli 2011 war Pater André Simonart der Leiter der Provinz bis Ende Juni 2017. Seitdem ist Pater Gerard Chabanno europäischer Provinzial. Der Sitz des Provinzialates war von Anfang an in Brüssel (Belgien). Die bisherigen Provinzen Europas bilden nun als Sektoren jeweils einen Teil der Provinz.
Europäischer Provinzial

Pater Gérard Chabanon (69) ist Mitte 2017 zum europäischen Provinzial ernannt worden. Er ist damit Nachfolger des bisherigen Provinzials Pater André-Léon Simonart.
Pater Chabanon stammt aus Vals-près-Le Puy, Haute-Loire, Frankreich. Zum Priester geweiht wurde er 1967. Als Missionar hatte er in den folgenden Jahren in Tansania gearbeitet. Von 1996 an war er für zwei Jahre als Dozent am Missionary Institute in London tätig, bevor er 1998 zum Provinzial in Frankreich ernannt wurde. So war er Mitglied des Generalkapitels 2004, wo er zum Generaloberen gewählt wurde, ein Amt das er bis 2010 innehatte.
Nach seiner Zeit als Leiter der Missionsgesellschaft ging er in die Mission nach Uganda, dort war er bei den Karimojon eingesetzt. Dann folgte dort wieder die Berufung in die Leitungsfunktion des Sektoroberen. hbs

Aus elf Ländern stammen die Weissen Väter in Europa.
In Klammern die Anzahl der Mitbrüder aus den jeweiligen Ländern (Stand Januar 2018):
Belgien (135)
Deutschland (112)
Frankreich (178)
Großbritannien (41)
Irland (23)
Italien (32)
Luxemburg (3)
Niederlande (63)
Polen (18)
Schweiz (25)
Spanien (68)
Update: 26. Januar. 2018