Indien

Studenten der Weissen Väter in Indien

Im April 1991 sahen sich einige Mitbrüder in Indien nach einem geeigneten Ort um, an dem sich die Afrikamissionare - Weisse Väter mit einer Gemeinschaft niederlassen konnten.

In Bangalore, im südlichen Indien, mieteten die Weissen Väter fürs erste ein Gebäude, bauten aber bald ein eigenes Studienhaus. Dem gaben sie den Namen "LAVIGERIE, SOLA - Study House". (SOLA = Society of Our Lady of Africa / Unsere Liebe Frau von Afrika). Hier bereiten sich junge Männer zunächst auf das Abitur vor und studieren dann Philosophie, bevor sie ins internationale Noviziat gehen. Die Kandidaten kommen aus ganz Indien. Katholiken bilden eine verschwindende Minderheit von zwei Prozent in der Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen. Nur im Staate Kerala gibt es eine größere Konzentration von Christen (Thomas-Christen). Daneben gibt es noch etwa ein Prozent Christen, die entweder zu den Thomas-Christen gehören oder zu den Protestanten. Von den Einwohnern Indiens bekennen sich mehr als 80 Prozent zum Hinduismus. Elf Prozent der Inder sind Muslime.

Indien hat schon lange Kontakt mit dem afrikanischen Kontinent gehabt über den Handel. Seit Jahrhunderten fahren Segelboote bis vor die Küste Afrikas. Indische Händler haben sich in Ostafrika niedergelassen, wo sie in vielen Ländern einen großen Teil des Handels kontrollieren.
Die Anfänge für die Weissen Väter in Indien waren klein. Im ersten Jahr waren es nur vier Studenten, die im Haus lebten. Die Patres reisen immer wieder tausende Kilometer mit dem Zug durch Indien, um weitere junge Männer einzuladen. Neben den Studenten, die sich auf das Abitur vorbereiten, studieren heute fünf Kandidaten Philosophie, zwei sind im Noviziat und zwei weitere gehen nach einem Stage ins Theologiestudium.
(Bild oben: Eine Gruppe indischer Studenten der Afrikamissionare. Copyright: WV-Indien)