Niger
Anzahl der Afrikamissionare in Niger:
acht, darunter keine deutschen Mitbrüder.
Niger und Elfenbeinküste bilden gemeinsam mit Burkina Faso eine eigenständige WV-Provinz.
Haupteinsatzgebiete der WV: Niamey und Zinder.
Besondere Projekte:
Hungerhilfe
Einige Daten aus der Geschichte der Kirche und der Afrikamissionare in Niger:
7. Jh. Berber-Christen werden aus Nordafrika vertrieben, Flüchtlinge gründen die Stadt Assodé. Christengemeinde ging in der Islamisierung der folgenden Jahrhunderte unter.
1984 Weisse Väter errichten eine Missionsstation in Arlit.
1985 Zweites WV Team übernimmt die Station von Doutchi.
2002 Weisse Väter arbeiten in den Diözesen von Maradi und Niamey.
Aktuell 2015:
21. Januar 2015, Niamey, Niger: Nach Brandanschlägen auf Kirchen und Klöster bleiben Schulen und Krankenstationen geschlossen. Am 16. und 17. Januar wurden bei Protesten gegen die Veröffentlichungen des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo zahlreiche kirchliche Einrichtungen beschädigt. In der Diözesen Maradi und Niamey wurden katholischen Kirchen und religiöse Häuser in Brand gesteckt. Protestantische Kirchen wurden von den Demonstranten ebenfalls beschädigt”, so Pfarrer Nicolas Ayouba, Ordensoberer der Redemptoristen in Niger, “Soweit wir wissen, wurde unsere Gemeinschaft „S. Clemente“ in Niamey nicht angegriffen, wohingegen die Kirche des heiligen Gabriel beschädigt wurde. Mitglieder des Ordens wurden nicht verletzt”.
In Niamey wurde die Kirche S. Paul, S. Augustin, S. Gabriel, S. Johannes, S. Teresa e S. Joseph verwüstet und geplündert, ebenso zwei Frauenklöster. Wegen der angespannten Lage fanden keine Sonntagsgottesdienste statt.
Der Apostolische Administrator von Niamey, Bischof Michel Cartatéguy, für den der Papst bereits am 11. Oktober 2014 einen Nachfolger ernannt hat, erklärte gegenüber Radio Vatikan: “die christlichen Gemeinden stehen unter Schock. Fast alle unsere Kirchen - 12 von 14 – wurden geplündert: dort ist nichts zurückgeblieben… alles wurde verbrannt. Nur die Kathedrale steht noch, da sie auf meine Bitte, Tag und Nacht bewacht wird. Doch ich weiß nicht, wie lange das noch möglich ist. Wir haben unsere katholische Missionstätigkeit vorübergehend ausgesetzt, Schulen und Krankenstationen bleiben geschlossen … Wir verstehen nicht, was da gerade passiert. Ich habe alle Priester und Verantwortlichen aus den Gemeinen aufgefordert, still zu beten und daran erinnert, dass wir auch unsere Feinde lieben sollen. Viele unserer Ordensleute, die alles verloren haben, haben bei muslimischen Familien Schutz gefunden. Und ich betone auch gegenüber den höchsten Autoritäten: ‚Wir haben nichts gegen die muslimische Glaubensgemeinschaft, im Gegenteil’. Vielmehr müssen wir uns umso mehr darum bemühen, dass wir die Einheit und die Brüderlichkeit stärken, die unsere Beziehungen kennzeichnen”. (SL) (Fides)
28. Januar 2015, Niamey, Niger: Afrikamissionare - Weisse Väter zurückgezogen nach Niamey. Seit dem 18. Januar finden aus Sicherheitsgründen keine Sonntagsgottesdienste statt. Der Provinzobere der Afrikamissionare Pater Ignatius Anipu hat die sonst auf den verschiednen Missionsstation tätigen und jetzt in Niamey versammelten Mitbrüder getroffen. Er bezeichnet die Lage im Land als besorgniserregend.
Im Niger wurden auch Restaurants und Bars, die von Christen geführt werde, angegriffen. (hbs)
Aktualisiert am 26. Januar 2018