Lavigerie im Jahre 1868

Gründung und Anfänge der Missionsgesellschaft
1867, 15. Mai Erzbischof Charles Lavigerie, der spätere Gründer der Afrikamissionare, übernimmt die Erzdiözese Algier.
1868, 18. Okt. Erstes Noviziat unter Leitung von Pater Vincent SJ in Ben Aknoun (bei Algier). Erster Name der Afrikamissionare: "Institut der Missionare des Ehrwürdigen Geronimo". (Der Araber Geronimo war ein christlicher Märtyrer, der 1569 unter Euldj-Ali, dem Bey von Algier, sich weigerte sich vom Christentum zum Islam zu bekehren.)
1869, 06. Jan. Die ersten sieben Novizen werden eingekleidet. Sie nehmen als erste das "Weisse Väter Habit": das arabische Gewand: Gandura, Burnus, und Chechia. Als christliches Zeichen erhalten sie dazu den Rosenkranz.
1869, 02. Feb. Erste Regeln für die Gesellschaft verabschiedet.
1871 Drittes Noviziat und erstes Scholastikat der Theologie eröffnet.
1872, 01. Okt. Erster Missionseid abgelegt: 12 Priestermissionare.
1872, 14. Okt. Erste Weisse Väter übernehmen die Leitung der Attafs, den Dörfern der ehemaligen Waisen, christlichen Arabern.
1873, 2. Feb. Aufbruch in das Innere Algeriens, erste drei Niederlassungen in der Kabylei.
1873, 19. April Das Heiligtum unserer lieben Frau von Afrika wird den Weissen Vätern anvertraut.
1874 Metlili, erste Niederlassung in der algerischen Sahara eröffnet.
1874, 18. Sept. Neue Regeln für die Missionsgesellschaft veröffentlicht.
1874, 19. Okt. Erstes Generalkapitel der Weissen Väter. Gesellschaft hat 30 Mitglieder.
1874 Erste Niederlassung in Frankreich (1943 Provinz): eine Prokura in Paris und ein kleines Seminar in Saint Laurent-d’Olt.
1874 Drei französische Weisse Väter schauen sich in Kanada um, erstes Haus in Kanada 1901 (in Quebec).
1875 Erste Niederlassung in Tunesien, Karthago.
1875 Drei Missionare nach Karthago, Tunesien, entsandt. Dort übernehmen sie den Dienst an der Kapelle, die des Todes des heiligen Königs Ludwig gedenkt.

Aufbruch in die Missionsarbeit
1876 Ein erster Versuch, über Land per Karawane durch die Sahara nach Westafrika zu gelangen. Die drei Weisse Väter - Missionare werden in der Wüste von ihren Touareg-Begleitern ermordet.
1876 Institut der afrikanischen Katechisten-Ärzte in Karthago gegründet. Einer der berühmten Katechisten-Ärzte war Dr. Atiman in Tansania.
1877 Generalkapitel. 125 Missionare in 16 Niederlassungen. Pater Deguerry wird Generalvikar der Gesellschaft.
1878, 06. Jan. Eine von allen Weissen Vätern unterzeichnete Erklärung, in der sie sich bereit erklären, in die Mission nach Zentralafrika zu gehen, wird von Pater Charmetant dem Papst Pius IX. überreicht.
1878 Jerusalem, St. Anna wird Kardinal Lavigerie anvertraut. Erste Weisse Väter ins Heilige Land.
1878, 24. Feb. Päpstliches Schreiben von Leo XIII. vertraut die Mission in Zentralafrika den Weissen Vätern an. Errichtung der Zentralafrikanischen Mission unter der Apostolischen Delegation von Msgr. Lavigerie.

Erweiterung des Arbeitsfeldes
1878, 17. April Erste Karawane nach Ostafrika verlässt Algier. Zehn Weisse Väter machen sich auf die Reise nach Uganda, Tansania, Ruanda, Burundi und Kongo. Die Karawane wird von den Patres Livinhac und Pascal geleitet.
Diese Karawanen waren eine aufwendige Angelegenheit. Hunderte von Trägern mussten angeheuert werden, die alle notwendigen Materialien für die geplanten Missionsstationen beförderten. Die Sicherheitslage unterwegs war prekär. Die Handelsposten (z.B. Tabora) wurden von arabische Sultanen beherrscht, die eifersüchtig über den Handel mit Sklaven und Elfenbein wachten und von den Missionaren Konkurrenz befürchteten.
1879 Karawane kommt am Victoria-See an. Am 20. Januar überqueren P. Lourdel und Br. Amans den See und besuchen den König der Buganda. Sie betreten bei Entebbe am 19. Feb. 1879 erstmals ugandischen Boden.
1879, 20. Jan. Der zweite Teil der Karawane erreicht Ujiji am Tanganika-See.
1879, Juni Missionare erreichen Rubaga, den Sitz des Königs von Uganda.
1879 Erwerb des Byrsahügels, der das Trümmerfeld des antiken Karthago (Tunesien) überblickt. Dort wird später eine Basilika und das Scholastikat gebaut.
1879, 10. April Erste Kontakte nach Belgien durch P. Felix Charmetant.
1880 Zweite Karawane von Sansibar zum Gebiet der großen Seen: acht Tote durch Fieber, einer ermordet: Bruder Max Blum (Neffe des ersten deutschen Bruders Hieronymus) wird von Speeren durchbohrt.
1880, 24. Sept. Generalkapitel, P. Charbonnier wird Generalvikar der Gesellschaft.
1881, 13. Juli Das Institut der afrikanischen Katechisten-Ärzte von Karthago nach Malta verlegt.
1881, 21. Dez. Auch der zweite Versuch, per Karawane durch die Sahara nach Westafrika zu gelangen, wird ein Fehlschlag. Drei weitere Weisse Väter - Missionare ermordet.

Erste Karawane Ostafrika

Eine Niederlassung in Jerusalem. Weitere Stationen
1882, 21. Jan. Beginn der Arbeit in Jerusalem. Im Seminar von St. Anna werden Griechisch-Melchitische Kleriker ausgebildet.
1882, 27. März Erzbischof Lavigerie wird zum Kardinal ernannt.
1882, 07. Okt. Gründung des Scholastikates von Karthago, Tunesien.
1882 Von den bis dahin 230 Priestern und Brüdern der Weissen Väter haben 56 durch Mord oder durch tropische Krankheiten den Tod gefunden.
1883, 26. Sept. Generalkapitel in Karthago. Pater Bridoux wird Generalvikar der Gesellschaft.
1883 Generalprokura in Rom gegründet.
1883 Niederlassungen in Ghardaya, Oargla und el Golea.
1884 Erste Gründung in Belgien (1943 Provinz).
1885 Der deutsche Pater August Schynse ist bis 1887 am mittleren Kongo in Manyanga bei den Bayanzi tätig. Die Weissen Väter mussten das Gebiet aufgeben und den Scheutisten überlassen, nachdem der belgische König Leopold Druck auf den Vatikan ausgeübt hatte, "sein Territorium" belgischen Missionaren zu überlassen.
1886 Eröffnung einer Prokura in Rom.

Märtyrer von Uganda

Entwicklungen in Ostafrika, Märtyrer von Uganda
1886 27. Mai: Beginn des Martyriums 22 junger Christen in Uganda, die auf Befehl des Königs Mwanga ermordet werden: 1964 als Märtyrer von Uganda heilig gesprochen.Lesen Sie Mehr->
1886, 13. Aug. Pater Deguerry wird Generalvikar, handelt aber wie ein Generaloberer. Gründer gibt offiziell gewisse Kontrollen ab.
1887 Am 12. Juli bricht eine Karawane auf von Saadani aus ins Landesinnere. In Ikungo teilt sich die Karawane, eine Hälfte zieht zum Victoria-Nyansa, die andere Hälfte kommt unter der Leitung von Pater Schynse am 8. November in Kipalapala an.

Kampf gegen die Sklaverei und Tod des Gründers
1888, 24. Mai Kardinal Lavigerie wird zusammen mit zwölf jungen Afrikanern von Papst Leo XIII. empfangen und ermutigt, gegen die Sklaverei in Afrika zu kämpfen. Antisklavereikampagne Kardinal Lavigeries beginnt.
1889 Die achte Karawane der Weissen Väter erreicht Nyassa, heute Malawi und Sambia.
1889, 23. Sept. Generalkapitel, Msgr. Léon Livinhac wird zum Generalvikar gewählt für eine Amtszeit von sechs Jahren.
1891 Missionare gründen eine Station am nördlichen Ende des Nyassa Sees.
1890, 12. Nov. Toast von Algier: Kardinal Lavigerie fordert die Katholiken in Frankreich auf, sich mit der Republik abzufinden und am politischen Leben teilzunehmen.
1890 Niederlassung in Marienthal, Luxemburg.
1892, 26. Nov. Tod des Gründers Kardinal Charles Allemand Lavigerie. Fast 100 000 Menschen ziehen an seiner Bahre vorüber.
1892 Erste Niederlassung in den Niederlanden in Boxtel (Provinz 1943).
1892 Bischof Léon Livinhac wird erster Generaloberer der Afrikamissionare – Weisse Väter nach dem Tode des Gründers Kardinal Lavigerie.

Bischof Livinhac

Bischof Livinhac wird erster Generaloberer
1894 Erste Karawane nach Westafrika über Senegal in das Gebiet des "französischen Sudan" (dem heutigen Mali, Burkina Faso, Guinea).
1894, April Generalkapitel wählt Bischof Léon Livinhac (Bild rechts) zum ersten Generaloberen der Afrikamissionare. Er wird in Folge für fünf Amtsperioden immer wiedergewählt und stirbt 1922.
1894 Erste Gründung in Deutschland, Trier. (Deutschland wird 1936 aus Vorsicht wegen der politischen Lage im Lande Provinz).
1895 Eröffnung der Weissen Väter Mission in Mali: Stationen in Segou und Kati.
1898 Eröffnung eines Hauses für Propaganda in Buenos Aires (aufgegeben 1934).

Ausweitung der Mission in Westafrika
1896 Eröffnung einer ersten Missionsstation in Guinea (Missionare wurden unter Seku Touree ausgewiesen).
1899, Febr./ März Bischof Hacquard macht eine erste Erkundungsreise durch das heutige Burkina und kommt bis nach Ghana.
1900 Burkina Faso, erste Mission in Koupela gegründet, ein Jahr später in Ouagadougou.

Erweiterung des Arbeitsfeldes in Ostafrika
1900 Station in Tabora eröffnet.
1900 Bischof Hirt leitet Missionskarawane nach Ruanda -Burundi (1913 Vikariat Kiffe).
1901 In Ghana wird die erste Station der Weissen Väter in Navrongo eröffnet.
1901 In Quebec erste Niederlassung in Canada (1943 Provinz).
1908, 15. Febr. Endgültige Anerkennung der Missionsgesellschaft durch Rom.
1911 Gründung einer Mission westlich des Albertest.
1912 Niederlassung Bishop's-Waltham in Großbritannien (1946 Provinz).
1913 Erste zwei afrikanische Priester in Uganda geweiht.
1913 Erste Niederlassung in der Schweiz in Saint Maurice (1947 Pro-Provinz).
1921 Erste Niederlassung in Italien in Pralle (1947 Pro-Provinz).
1922, 11. Nov. Generaloberer Msgr. Livinhac stirbt, sein erster Assistent P. Paul Voillard wird Generalvikar der Missionsgesellschaft bis zum nächsten Generalkapitel.

Bischof Kiwanuka WV

Anwachsen der Mission
In den folgenden Jahren wachsen in manchen Ländern Afrikas die Gemeinden schneller als Kirchen gebaut werden können. Auf den Missionsstationen hatte neben Kirchengebäuden besonders die Errichtung von Schulen und Krankenhäusern Vorrang.
1925 Die Gesellschaft zählt 717 Patres und 276 Brüder.
1926, 15. April Kapitel wählt Père Paul Voillard zum Generaloberen. (+1946)
1926 IBLA in Tunesien gegründet (Institut des Bellen Lettres Arabes).
1933 Die Missionsgesellschaft zählt 1056 Patres und 419 Brüder. Davon arbeiten 650 Patres und 210 Brüder in Afrika.
1936 Msgr. Josef M. Birraux wird Generaloberer (+1947). Das Generalkapitel von 1936 befasst sich mit der Dezentralisation der Gesellschaft und der Errichtung von Provinzen.

Politische Probleme
Mitbrüder der deutschen Provinz haben immer mehr Schwierigkeiten mit dem Regime der Nationalsozialisten. Die Arbeit in Afrika, mit "nicht-arischen" Rassen wird von den Machthabern des Dritten Reiches als minderwertig und unnütz abgelehnt. Nach 1937 wird die Ausreise von Missionaren nach Afrika verboten. Zur letzten Gruppe deutscher Mitbrüder, die vor dem Zweiten Weltkrieg noch ausreisen konnte, gehörten: P. Friedrich Stracke (Leiter) P. Ernst Hoch, P. Peter Loch, P. Steinige, P. Johannes Steinkamp, Deutscher Arzt, P. Karl Stengel, P. Letzguß, Julius Gulde; P. Otto Funk, P. Otto Kaiserauer, P. Willi Fuchs, Br. Sylvanus (Reinhold) Herden.
1939 Msgr. Joseph Kiwanuka WV (Bild links) wird als erste Afrikaner der Neuzeit zum Bischof geweiht.
1944 Erste Gründung in Nigeria (Die ehemals von den Lyoner Missionaren betreute Mission in Oyo wird übernommen).
1945 Erste Niederlassung in USA (1948 Pro-Provinz).
1946 Entsendung von Missionaren nach Mosambik und in den Libanon.

Generalat in der Via Aurelia

Nachkriegskapitel, Bau des Generalates in Rom
1947, Juli Generalkapitel. Die internationale Zusammensetzung der Gemeinschaften und die "Katholizität" wird bestärkt und bewusster durchgesetzt in den Missionen und in der Ausbildung. Msgr. Durrieu wird Generaloberer.
1947 Erste Einsätze von Missionaren in Senegal und Kenia.
1948 Erste Niederlassung in Spanien.
1949 Niederlassung in Portugal. (Sprachschule für Missionare, die nach Mosambik gehen).
1950, 28. Mai Grundsteinlegung für ein neues Gebäude des Generalates in Rom.
1952, Aug. Umzug des Generalates von Maison -Carrée in Algier in das neue Gebäude in Rom.
1957, Juli IX. Generalkapitel: der Niederländer P. Leo Volker wird zum Generaloberen gewählt.
1960 In über 16000 Schulen der WV (oder an denen die WV beteiligt sind) werden über eine Million Schüler ausgebildet.
1960, 31. März Der tansanische Bischof Laureano Rugambwa erhält aus der Hand von Papst Johannes XXIII. den Kardinalshut.
1964, 14. Juli Überführung der Gebeine des Gründers (+ 8. 12. 1892) von Karthago und Beisetzung in Rom.
1964, 18. Okt. Heiligsprechung der Ugandamärtyrer von 1886 durch Papst Paul VI.
1967 Weisse Väter folgen einem Ruf der katholisch äthiopischen Kirche und beginnen ihre Arbeit im Norden des Landes in Adigrat und Wukro.
1967 PISAI gegründet: Päpstliches Institut für das Studium der arabischen Sprache und des Islam.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
1967 XX. Generalkapitel, P. Theo van Asten, ein Niederländer, wird Generaloberer. Das Kapitel betont die Wichtigkeit rassisch gemischter Gemeinschaften. Wurden bisher nur vereinzelt afrikanische Priester in die Gesellschaft aufgenommen, hat das Kapitel nun die Tür für den Eintritt weiter geöffnet. Grund für die bis dahin geltende Zurückhaltung war das Ziel der Afrikamissionare, eine einheimische, selbstständige Kirche aufzubauen mit einem eigenen Klerus. Dagegen sollte keine Konkurrenz aufkommen durch ein mögliches Abwerben für die Missionsgesellschaft selber.
1971, 01. Juni Weisse Väter verlassen Mosambik aus politischen und "kirchen-politischen" Gründen. Die Regierung Portugals weigerte sich, eine Unabhängigkeit Mosambiks anzuerkennen. Auslöser für den Schritt war letztlich aber besonders die Haltung der (portugiesischen) Bischöfe in Mosambik. Als "Staatsbeamte" akzeptierten sie die Bezahlung durch die Regierung, hüllten sich in Schweigen und weigerten sich, ein Wort zur notwendigen politischen Veränderung zu sagen.
1972 Für eine kurze Zeit wird mit dem Einsatz einer Gemeinschaft im Jemen neben St. Anna in Jerusalem ein Missionseinsatz außerhalb von Afrika übernommen.
1973 Übernahme einiger Posten in Sudan.
1974,3. Sept. – 8. Nov. XXI. Generalkapitel, P. Jean-Marie Vasseur Generaloberer (29. Sept.). Kapitel beschließt die Öffnung der Gesellschaft für Afrikaner.
Wichtige Punkte des Kapitel:
a. Christus und sein Evangelium.
b. Unser Platz in der Kirche.
c. Auf die Situation und "Nöte" der heutigen Welt schauen.
Wichtiger Punkt für die Missionsgesellschaft: Unsere Welt ist "die afrikanische Welt". "Jede Tätigkeit, die eine echte Beziehung zu Afrika hat - ganz gleich in welchem Teil der Welt, kann sicherlich zum Bereich unseres Apostolates gerechnet werden."
1974 Die Gesellschaft hat 3370 Mitglieder: 2924 Priester und 442 Brüder, hatte 25 Neupriester. (Höchste Zahl der Mitglieder)
1975, Juli P. Theo van Asten verlässt die Gesellschaft.
1977 Auf Anfrage der Bischofskonferenz werden Weisse Väter nach Südafrika entsandt.
1978 Erste Gemeinschaften von Weissen Vätern im Tschad eingesetzt.
1978 Erstes Seminar für Weisse Väter in Kongo-Zaire. In Bambumines, 40 km von Bunia.
Die afrikanischen Kirchen werden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer "afrikanischer". Pfarreien und Diözesen werden an afrikanische Priester und Bischöfe übergeben. Die Liturgie wird in den einheimischen Sprachen gefeiert, traditionelles Liedgut und neue Musik werden in den Gottesdiensten genutzt.
1980 Von Burkina Faso her werden Gemeinschaften in die Elfenbeinküste entsandt, die sich besonders der Wanderarbeiter annehmen sollten.
1980, Jan. Erstes Haus für Philosophie (first cycle) der WV in Magu, Mwanza, Tanzania eröffnet.

zur Frage

Suche nach neuen Wegen in der Mission
1980, Sept. XXII. Generalkapitel, P. Robert M. Gay (Kanadier) Generaloberer.
1983 Polen: Eigene Gründung nach langen Kontakten, 1885, Aug. erstes Haus in Polen gekauft.
1984 Entsendung von Missionare nach Niger.
1984 Häuser in Brasilien (Curitiba) im August, und Mexiko (Queretaro) im Oktober eröffnet. Ziel ist die Werbung und Ausbildung von Kandidaten für die Gesellschaft der Afrikamissionare.
1985 Beginn von Missionseinsätzen in Niger.
1985 Eröffnung eines Hauses in Lublin (Polen) mit dem Ziel der Anwerbung von Missionsberufen.
1986,
16. Sept. – 4. Nov. XXIII. Generalkapitel: P. Etienne Renaud wird Generaloberer.
Möglichkeiten von Neugründungen in Indien und den Philippinen sollen geprüft werden.
1987 Die Missionsgesellschaften müssen "die Zeichen der Zeit berücksichtigen" und neue Prioritäten beim Einsatz des Personals setzen. Als einen Schwerpunkt der Missionsarbeit betont der Generalobere: "In einer Welt, in der Egoismus und Ausbeutung herrschen, ruft uns Gott, unsere Herzen für die Armen und Unterdrückten zu öffnen, .... in einer Welt, die nach Gerechtigkeit und Frieden dürstet, verkünden wir die Ankunft des Reiches Gottes, und wir sind berufen, Zeichen der Hoffnung zu sein."
1991, April Indien, Bangalore: offizieller Beginn der Arbeit der Afrikamissionare, auch in Indien die Kirche zur Mitarbeit an der Missionsarbeit in Afrika zu bewegen und Berufe zu werben. Zum ersten Team gehört auch Pater Matthew Pathilchirayil (erster Inder, am 2. Aug. 1987 in Kerala geweiht).
1991 Gründung auf den Philippinen, Cebu.

Schwere Jahre
1992, 10 Juni XXIV. Generalkapitel: Pater Gotthard Rosner (Deutschland) wird Generaloberer.
1994, April Genozid in Ruanda.
1994, 27. Dez. Ermordung von vier Mitbrüdern durch die GIA (einer extremistischen Organisation von islamischen Fundamentalisten) in Tizi Ouzu, Algerien.
1998, 11. Juni XXV. Generalkapitel, Pater Francois Richard (Franzose) wird Generaloberer.
In vielen Ländern Afrikas haben die Kirchen ihr hundertjähriges Jubiläum gefeiert. Meist sind Kirchen herangewachsen, die die ursprünglichen Erwartungen der Missionare an Größe weit übertreffen und die das umsetzen, was Kardinal Lavigerie als Devise seinen ersten Missionaren mitgegeben hatte: Afrikanisch sollten die Kirchen sein, einheimische Führungskräfte sollten die Leitung der Kirche innehaben. Missionare sind auch heute noch wichtig, doch haben sie sich auf jene Arbeiten der Kirche konzentriert, die spezifischer Teil ihrer Sendung sind: Erstmission und wegweisende Projekte für die Zukunft. In vielen Ländern haben die die Afrikamissionare seit 1974 eigene Provinzen aufgebaut. Heute sind junge afrikanische Priester und Brüdermissionare Zeichen des missionarischen Bewußtseins der afrikanischen Kirchen.
2001, 01. Okt. Von 290 Kandidaten (davon in der Philosophie 159, Noviziat 25, Stage 43, Theologie 63) sind 148 aus Afrika, allein aus Burkina Faso 45. Aus Europa kommen davon 15, darunter ein Theologe aus Deutschland.
2002, 1. Jan. Die Missionsgesellschaft zählt 1881 Mitglieder: 1679 Patres, 176 Brüder, 14 Bischöfe und 12 Diakone.
2002, 09. bis 26. Sept. Plenarrat in Bobo-Dioulasso, Burkina Faso.
2004, 26. Jan. Als erster Weisser Vater kann Pater Karl Stengel in Haigerloch den 100. Geburtstag feiern.
2004, 10. Mai bis 16. Juni XXVI. Kapitel der Missionsgesellschaft in Rom. Pater Gerard Chabanon wird zum neuen Generaloberen gewählt.
2007, 10. März Der ghanaische Afrikamissionar Pater Martin Addai wurde in Nairobi, Kenia, von Räubern erschossen. Pater Addai war seit 2004 Rektor des Ausbildungshauses der Weissen Väter in Nairobi.

P. Richard Baawobr, Gerneraloberer

Europas Provinzen werden zusammengelegt
2008, 01. Febr. Pater Detlef Bartsch wird zum ersten Provinzial der Europa-Provinz ernannt. In der neu zu schaffenden Europa-Provinz sollen alle bisherigen Provinzen Europas zu einer einzigen zusammen gefasst werden.
2008, 01. Juli Ab heute besteht in Europa nur noch eine einzige Provinz der Afrikamissionare Weissen Väter. Der Sitz der Provinzverwaltung ist in Brüssel.
2009, 24. bis 27. Nov. Vorkapitelsversammlung der Europa-Provinz in Brüssel.

Ein Mitbruder aus Ghana wird zum Generaloberen gewählt
2010, 10. Mai bis 12. Juni XXVII. Kapitel der Missionsgesellschaft in Rom. Der Ghanaer Pater Richard Baawobr - bisher erster Assistent des Generaloberen - wird zum Generaloberen der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare - Weisse Väter gewählt (Bild rechts).

Beim Generalkapitel 2016 wurde am 27. Mai Pater Stanley Lubungo aus Sambia vom Generalkapitel in Rom zum neuen Generaloberen gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von P. Richard Baawobr an. Stellvertreter des neuen Generaloberen ist P. Francis Barnes.